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DistelnMassnahmen zur RegulierungWeiterlesen

Mechanische Regulierung

Die mechanische Distelregulierung zielt grundsätzlich darauf ab:

  • eine Versamung zu verhindern,
  • möglichst viel unterirdische Wurzelmasse zu entfernen und
  • die Wiedereinlagerung von Reservestoffen in die Überdauerungsorgane zu reduzieren.

Folgende Faustregeln gelten für die mechanische Regulierung:

  1. Je mehr Wurzelmasse durch die mechanische Regulierung entfernt wird, desto stärker wird die Distelpflanze pro Eingriff geschwächt.
  2. Wird eine Versamung verhindert, kann eine weitere Vermehrung gestoppt werden, nicht jedoch die vegetative Ausbreitung über die Wurzeln bei ausdauernden Distelarten.
  3. Zweijährige Distelarten können durch einmaliges Ausstechen der Rosette erfolgreich reguliert werden.
  4. Ausdauernde Distelarten werden am meisten geschwächt, wenn sie in einem jungen Entwicklungsstadium (Rosette resp. Jungpflanze bis ca. 25 cm Wuchshöhe) reguliert werden, weil dann noch kaum Reservestoffe im Rhizom eingelagert sind.

Aufgrund der entfernten Wurzelmasse ergibt sich folgende Reihenfolge für die Wirksamkeit der mechanischen Regulierungsmassnahmen pro Anwendung:

  1. Ausstechen / Ausgraben (Ausgraben: Gefahr von Neukeimung wegen offenem Boden)
  2. Ausreissen (richtiger Zeitpunkt entscheidend)
  3. Aushacken
  4. Schneiden / Mulchen

Dabei ist zu beachten, dass die mechanischen Massnahmen für einen nachhaltigen Erfolg mehrmals im Jahr durchgeführt werden müssen. Je nachdem welche Regulierungsmassnahme gewählt wird und wie oft die Disteln im selben Jahr wieder austreiben (abhängig von der Höhenlage), muss zwischen ein- und viermal reguliert werden.

Ausstechen / Ausgraben

Ausstechen und Ausgraben sind die Regulierungsmassnahmen, bei denen am meisten Wurzelmasse entfernt wird. Dadurch wird die Pflanze pro Eingriff am stärksten geschwächt. Das Ausstechen mit dem Blackeneisen ist prinzipiell bei allen Distelarten möglich, hat sich aber besonders bei Disteln mit Pfahlwurzeln bewährt (zweijährige Distelarten). Das Ausgraben mit dem Spaten hingegen bei Disteln mit Rhizom (ausdauernde Distelarten). Sowohl Ausstechen, als auch Ausgraben sind zeitintensiv und eignen sich eher für kleinflächige Distelvorkommen. Beim Ausgraben ist nachteilig, dass offener Boden entsteht, der wiederum Neukeimungen aus vorhandenen Distelsamen ermöglicht. Darum ist im Folgejahr nach dem Ausgraben eine konsequente Nachkontrolle und Entfernung der neugekeimten Disteln unbedingt notwendig.

Das Ausstechen / Ausgraben geschieht idealerweise im Rosettenstadium, denn die Rosetten können auf der Weide liegengelassen werden ohne dass eine Gefahr von Versamung besteht. Wird erst zum Zeitpunkt der Blüte ausgestochen / ausgegraben, so besteht die Gefahr, dass sich durch Notreife noch Samen entwickeln können.

Beim Ausstechen und Ausgraben ist es hilfreich, wenn der Boden leicht feucht ist.

Ausreissen

Das Ausreissen von Hand eignet sich nur für nicht stark dornige Distelarten, wie z. B. die Ackerkratzdistel. Es empfiehlt sich in jedem Fall Handschuhe zu tragen.  Beim Ausreissen kann ähnlich viel Wurzelmasse entfernt werden wie beim Aushacken. Damit dies auch funktioniert, sollte der Boden feucht und die Ackerkratzdistel in ihrer Entwicklung schon fortgeschritten aber noch vor Ausbildung der Blüte sein. In diesem Entwicklungsstadium ist der untere Stängelbereich bereits verholzt und so kann beim Ausreissen ein guter unterirdischer Wurzelteil (etwa 10-12 cm) mit entfernt werden. Wird die Ackerkratzdistel zu einem früheren Entwicklungsstadium ausgerissen, ist dies aufgrund der noch nicht stattgefundenen Wieder-einlagerung von Reservestoffen ins Wurzelwerk zwar wünschenswert, ihr Stängel ist zu die-sem Zeitpunkt jedoch noch kaum verholzt und die Pflanze bricht beim Ausreissen dann häufig oberhalb der Bodenoberfläche ab. So kann in der Regel keine Wurzelmasse entfernt und auch die gewünschte Pflanzenschwächung nicht erreicht werden.

Aushacken

Beim Aushacken wird pro Eingriff weniger Wurzelmasse entfernt als beim Ausstechen oder Ausgraben, dafür braucht es aber deutlich weniger Zeit. Je tiefer ausgehackt wird (mindestens 5 cm tief am), desto grösser die Schwächung der Distel. Als Werkzeug hat sich eine (geschliffene) Hacke bewährt. Das genügend tiefe Aushacken hat sich in der Praxis vor allem bei der Regulierung der zweijährigen Distelarten bewährt. Diese lassen sich häufig schon durch ein einmaliges Aushacken erfolgreich regulieren. Bei den ausdauernden Distelarten bedarf es mehrmaliges Aushacken pro Jahr und auch über mehrere Jahre nacheinander.

Grundsätzlich eignet sich das Rosettenstadium, resp. bei Ackerkratzdisteln die Jungpflanzen mit einer Wuchshöhe von ca. 15 bis maximal 25 cm fürs Aushacken. Denn diese Pflanzenteile können einfach auf der Weide liegengelassen werden ohne dass eine Gefahr von Versamung besteht.

Für das Aushacken hat sich bewährt, wenn der Boden leicht feucht ist.

Schneiden / (Mulchen)

Das Schneiden kann je nach Häufigkeit und Höhenlage als Regulierungsmassnahme der 1. Strategie (mindestens dreimaliges Schneiden), aber auch als Regulierungsmassnahme der 2. Strategie (ein- bis zweimaliges Schneiden) umgesetzt werden. Das Schneiden ist grundsätzlich bei allen Distelarten möglich. Hierbei wird aber keine Wurzelmasse entfernt und die Disteln werden entsprechend nur wenig geschwächt. Deswegen treiben die Disteln nach einem Schnitt auch rasch wieder aus. Bei der Regulierung mit dem Ziel die Disteln aktiv zurückzudrängen (1. Strategie), wird jeweils in einem jungen Entwicklungsstadium (Rosette resp. Jungpflanze bis ca. 25 cm Wuchshöhe) geschnitten. Bei der Regulierung mit 2. Strategie ist das Ziel die Verhinderung der Versamung. Hierfür muss vor der Blüte geschnitten werden. Das mehrmalige Schneiden mit dem Motormäher hat sich insbesondere für befahrbare Flächen und grossflächige Distelvorkommen bewährt, das Schneiden mit der Motor- oder Handsense für nicht befahrbare Flächen. Statt zu schneiden kann auch gemulcht werden. Hierbei muss der Zeitpunkt jedoch zwingend vor der Blüte liegen, um eine Verteilung des Pflanzenmateri-als durch den Mulchbalken mit anschliessender Notreife von Samenanlagen in den Blüten zu verhindern. Ein Mulchen während der Blüte oder später ist kontraproduktiv.

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