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Regulierung durch Weidetiere

Weidendes Vieh kann ein äusserst effektives und effizientes Werkzeug für die Regulierung der Grünerle sein.

  • Geeignete Tierart auswählen: Grundsätzlich eignen sich extensive (Fleisch-)Rassen besser als intensive (Milch-)Rassen zur Verbuschungsregulierung. Grünerlenbestände können die Futteransprüche von Tieren mit hoher Milchleistung nicht erfüllen. Ziegen und extensive Schafrassen wie das Engadinerschaf sind die geeignetsten Tiere, weil sie nicht nur die Blätter der Grünerle fressen, sondern auch die Rinde schälen. Die verbissenen Äste sterben ab. Ausserdem können an den verbissenen Stellen Krankheitserreger eindringen, die nicht nur den betroffenen Ast, sondern die gesamte Pflanze schädigen. Es gibt positive Berichte von Alpen, die sich zu einer Kooperation zusammengeschlossen haben, um eine Service-Herde aus Ziegen (oder Schafen) gemeinsam zur Entbuschung zu nutzen und auch zu finanzieren.
  • Früh bestossen: Grünerlenblätter enthalten Gerbstoffe (sogenannte Tannine), die für die Tiere beim Frass unattraktiv sind. Der Gerbstoffgehalt ist in jungen Blättern geringer als in alten Blättern, weshalb bei einer frühen Bestossung mehr Blätter gefressen und die Grünerle effektiver geschädigt wird.
     
  • Kleine Parzellen definieren: Unter hohem Weidedruck verbeissen Ziegen und gewisse Schafe (beispielsweise Engadinerschafe) die Grünerle besonders effektiv. Ausserdem zerstört die Trittbelastung bei hohem Weidedruck die Sämlinge der Grünerle. Deshalb lohnt es sich, die Ziegen oder Schafe für eine beschränkte Zeit mit hoher Besatzdichte in kleinen, grünerlenreichen Parzellen zu halten.
  • Hoher Arbeitsaufwand: Das Zäunen kleiner Parzellen in dichten, alten Grünerlenbeständen braucht viel Zeit, weil (zumindest im ersten Jahr) Schneisen geschlagen werden müssen. Langfristig können sich die Zaunarbeiten im schwierigen Gelände jedoch lohnen, weil die Weidetiere schon kleineste Wiederaustriebe der Grünerle entdecken, fressen und somit den Strauch schnell aushungern.
     
  • Ausdauer zeigen: Selbst bei intensivem Verbiss treibt die Grünerle im Folgejahr zunächst wieder aus. Erst nach drei bis fünf Jahren der regelmässigen Beweidung sind die Reserven des Strauchs aufgezehrt und die ganze Pflanze stirbt ab. Wenn nach einigen Jahren alle Äste abgestorben sind und keine neue mehr austreiben, können die toten Äste mit der Motorsäge entfernt werden.

Sonderfall Bergwald

Das Ziel der Grünerlenregulierung muss nicht zwangsläufig eine offene Weide sein. Es ist auch möglich, einen Grünerlenbestand gezielt in einen Wald zu überführen. In diesem Fall empfiehlt es sich, mit dem zuständigen Förster ein Konzept zur gezielten Förderung von Pionierbäumen zu erarbeiten, denn von selbst geschieht die Umwandlung zum Wald meist nicht. Der Grund ist, dass die lichtkeimenden Waldbäume unter der Grünerle nicht konkurrenzfähig sind. Grünerlengebüsche sind artenarme Sackgassen der Bestandsentwicklung.

Wenn also ein Bergwald aufgebaut werden soll, muss zuerst die Grünerle zurückgedrängt werden. In diesem Fall eignen sich Ziegen kaum, denn Ziegen verbeissen die Wald-Pionierbäume (z. B. Eberesche) bevorzugt. Die Grünerle ist nur ihre zweite Wahl. Das ideale Werkzeug, um einen Bergwald zu fördern, sind Engadiner Schafe, denn sie schälen die Grünerle, lassen aber die Ebereschen weitgehend unangetastet. So bekommen die Waldbäume einen Vorteil und können sich zu einem geschlossenen Wald entwickeln (Handlungsbedarf).

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